Roberto F. Wiedmer,  Kunstmaler und Buchautor

 

Robert-Françis Wiedmer ist im Jahre 1939 in der zweisprachigen Stadt Biel-Bienne geboren und aufgewachsen. Nach der Schule entschloss er sich zu einer beruflichen Ausbildung als Grafiker und Lithograf, welcher nebst der fachlichen Ausbildung im Druckereigewerbe auch den Besuch der Kunstgewerbeschule in Bern beinhaltete.

 

Wie gerne wäre er doch Kunstmaler geworden! Dies hatte zur Folge, dass er nach Paris und Mailand reiste wo er leider feststellen musste, dass der berühmte 'grüne Zweig' in weiter ferne lag.

 

Deshalb folgten weitere Jahre der Beruflichen Weiterbildung in der Grafischen Industrie (Photolithografie, Offsetdrucker). Abgeschlossen hat er mit der Ausbildung zum Werbeleiter.

 

Aber sein Jugendtraum, einmal als Kunstmaler leben zu können hat Roberto all die Jahre nie aufgegeben. Einmal bereiste er den Westen der USA, ein anderes Mal sogar Neuseeland. Und dort ist es passiert:

 

Er bekam die Möglichkeit in Rotorua die Kunstgewerbeschule zu besuchen und genoss wichtigen Einblick in die Kunstwelt der Maori.

 

Auch zog es ihn seit seiner Jugendzeit immer wieder nach Italien, dorthin, wo er viele Jahre mit seiner Familie die Ferien verbrachte.

 

Dass Italien zu seiner zweiten Heimat geworden und aus Robert Françis schlussendlich der heutige Roberto wurde hängt auch damit zusammen. Und als er auf einem seiner vielen Steifzüge durch die Ligurischen Berge am nahen Mittelmeer durch Zufall das kleine Dorf Glori entdeckte, war es endgültig um ihn geschehen.

 

Die Sehnsucht nach diesem verträumten Ort begann zu wachsen, und als er sich anfangs der Achtziger Jahre daselbst ein kleines Atelier erwerben konnte, schien für ihn die Weiche in eine neue Zukunft gestellt zu sein.

 

Dann, im Frühling des Jahres 1987 verliess Roberto seine Familie und zog in den Süden. Glori und seine Bewohner schenkten ihm ein neues Zuhause und er begann mit dem Malen und dem Schreiben und pflegte nebenbei als Ausgleich einen kleinen Weinberg und seine Olivenbäume.

 

Doch so einfach war es auch wieder nicht. Seine erste Ausstellung als Kunstmaler in San Remo wurde ein Riesenerfolg, aber leider nur was die Besucherzahl anbelangte. 40 Bilder wurden ausgestellt, 40 Bilder musste er wieder mit nach Hause nehmen.

 

Nicht viel anders erging es ihm ein Jahr später in Pompeiana. 40 Bilder wurden ausgestellt, 39 nahm er wieder mit nach Hause. Ein Bild hatte er verschenkt. Einer alten Frau, welche kein Geld hatte um das Bild zu kaufen, auf welchem sie ihr Elternhaus entdeckte.

 

Langsam wurde das Geld knapp und Roberto musste sich für eine Stelle umsehen. Das war nicht einfach, als Schweizer in Italien, und doch...

 

In Glori lebte Giovanni. Dieser hatte ein kleines Baugeschäft und er stellte Roberto ein als Chauffeur. Mit einem alten Lastwagen musste er Bausteine im doch weitentfernten Ravenna holen und auf den Baustellen verteilen.

 

Zwei Jahre dauerte diese Teilzeitbeschäftigung, dann gab Giovanni altershalber sein Baugeschäft auf. Es musste eine andere Anstellung gefunden werden.

 

Da entdeckte Roberto während des Wartens beim Coiffeur in der Zeitung ein Inserat. Gesucht wurde ein Deutschlehrer in die Handelsschule in San Remo.

 

Vom Friseur frisch herausgeputzt machte er sich gleich auf den Weg dorthin, wo er sehr freundlich empfangen wurde. Nach einem aufschlussreichen Gespräch versprach man ihm die Anstellung, es fehlte nur noch das entsprechende Diplom vorzuweisen. Ein Diplom...?

 

Zum Glück besass Roberto einen Gautschbrief, eine Auszeichnung im Buchdruckgewerbe welcher er bei seiner Anstellung im Kt. Aargau von den Betriebsinhabern erhalten hatte und welcher vom bekannten Grafiker und Kunstmaler Rene Villiger gestaltet wurde.

 

Als er Tags darauf den Verantwortlichen der Handelsschule dieses 'Diplom' zeigte waren sie von der Schönheit dieses Dokumentes so geblendet dass sie nicht merkten, dass es sich gar nicht um ein Sprachen-Diplom handelte und Roberto bekam die gewünschte Stelle.

 

Aber eben, nicht zu vergessen, wir befinden uns in Italien! Nach gut zwei Jahren tauchten plötzlich zwei Herren im Schulzimmer auf und verlangten von ihm die Ausweise seiner Partei.

 

Roberto war doch in keiner Partei und erklärte den Herren, er hätte auch niemals im Sinn irgend einer Partei beizutreten. Diese Aussage kam einer Kündigung gleich und er stand abermals auf der Strasse.

 

Etwa fünf oder sechs Wochen waren vergangen, Roberto kehrte nach einem Besuch in seiner Heimat nach Italien zurück, als er einen Zettel in seinem Briefkasten fand. Ein Freund von ihm, welcher in San Remo ein Ristorante führte hat ihn gebeten vorbei zu kommen.

 

Dort lernte er einen 'besseren' Herrn aus der Schweiz kennen, welcher im neuen Jachthafen von San Remo ein Schulschiff besass und jemanden benötigte als Vertrauensperson. Seine Aufgabe bestand darin, die Putz-Equipe zu kontrollieren und zu schauen, ob zum Beispiel der Vorrat an bestimmten Whiskysorten stets an Bord waren.

 

Die Stelle war sehr gut bezahlt und Roberto genoss das volle Vertrauen seines Patron. Nach drei Jahren wurde der wunderschöne Dreimaster einer Filmgesellschaft verkauft. Roberto erhielt als Trost vom alten Besitzer noch für ein ganzes Jahr den Lohn.

 

Was er während den drei Jahren auf dieser Luxusjacht alles erlebt hatte ist eine andere Geschichte, aber sehr unterhaltsam und vor allem: sehr Lesenswert!

 

Natürlich beschäftigte sich Roberto in den freien Stunden immer wieder mit seiner Malerei. Als er eines Tages von einem lieben Freund Besuch bekam und dieser seine Bilder sah, da geschah etwas sehr entscheidendes in seinem Leben.

 

W.R. war Geschäftsführer einer Handelsfirma im Kanton Nidwalden, genauer gesagt: in Wolfenschiessen. Die Firma hatte eben neue Räumlichkeiten bezogen und Roberto wurde angeboten, seine Werke daselbst auszustellen.

 

Wiederum waren es 40 neue Bilder, die Spannung war sehr gross und die Erwartungen hoch. Die Vernissage wurde zu einem grossen Fest, Reporter verschiedener Zeitungen kamen ins Untere Engelbergertal angereist.

 

Wie damals in San Remo besuchten viele Leute diese schöne Ausstellung (unter den Besuchern auch ein gewisser Hans-Dietrich Genscher, Freund des Geschäftinhabers).

 

Fazit dieser Ausstellung: von den 40 Bildern wurden 38 verkauft! Ein Bild sogar zweimal, so dass Roberto für eine Woche in sein Atelier nach Italien reisen musste, um noch ein weiteres Werk zu malen.

 

Von nun an ging es aufwärts. Eine Ausstellung folgte der anderen, z.B. in den Kantonen Aargau , Luzern, Bern und Solothurn, da wo Roberto seit einigen Jahren ein neues Zuhause gefunden hat und in Biezwil im schönen Bucheggberg in einem Stöckli ein wunderschönes Atelier eingerichtet hat.

 

Roberto ist Mitglied im Kunstkreis 'Kunst Begegnung Buchegg' und arbeitet neben der Malerei als Schriftsteller. Er ist Buchautor eines Romans mit geschichtlichem Hintergrund aus Italien mit dem Titel:

 

Oh Bella, ciao...! Eine reine Herzenssache, erschienen im Eigenverlag unter:  robertoarte@gmx.ch

 

Momentan verfasst er ein Buch in Berndeutscher Sprache, mit Gedichten und selbst erlebten Geschichten.

 

Er wird auch zu Vorlesungen eingeladen, was er auch immer wieder gerne annimmt.

 

Wir wünschen Roberto weiterhin frohes Schaffen!

 

 

                                                                 Im Namen das KBB     

                                                            Kunst Begegnung Buchegg